top of page
AutorenbildListenhundLiebe

Von Aggressionen und Gefährlichkeit

Aktualisiert: 27. Dez. 2019

Wie gefährlich sind eigentlich wir Menschen?



Ich stehe im Supermarkt an der Kasse und spüre einen Einkaufswagen an meinen Waden. Einen Atmen in meinem Nacken. Es ist eng, es riecht unangenehm, ich kann weder vor noch zurück. Es geht schleichend voran, aber jeder drängelt. Meine Individualdistanz, also der Abstand, den ich bei fremden Menschen brauche, wird hier nicht eingehalten. Das löst in mir Unbehagen aus, insbesondere wenn ich den anderen nicht riechen kann.


Meine Aggressionsbereitschaft steigt. Und wenn der hinter mir noch einmal seinen Einkaufswagen in meine Füße rammt, werde ich vermutlich ziemlich unnett sagen, dass er aufpassen soll, wo er hinfährt. Prinzipiell bin ich ein sehr ausgeglichener Mensch, der bei genug Respekt und An-/Abstand eine sehr freundliche Person kennenlernen wird. Das heißt aber nicht, dass ich nicht auch in Sekunden anders reagieren könnte, wenn diese Bedingungen nicht eingehalten werden. Beides ist übrigens Kommunikation. Die eine davon würden viele Hundebesitzer mit „lieb“ beschreiben, im zweiten Fall würden sie sagen, dass ich aggressiv sei, unberechenbar und man bei mir aufpassen muss.

Unberechenbar? Nein. Es sind ganz klare Dinge zu beachten, die eine „aggressive“ Kommunikation verhindern würden.


Das Wort Aggression löst bei Vielen einen Vergleich mit Gewalt aus. Aber Aggression hat erstmal nichts mit Gewalt zu tun.

Aggression ist Kommunikation. Ich kommuniziere, aber nicht mehr so nett wie gewohnt. Bei einem Hund könnte das zb ein Knurren sein, wenn die Individualdistanz nicht eingehalten wird. Dass ein Mensch od. ein Hund in bestimmten Situationen aggressiv kommunizieren kann, ist normal. Dass ich wiederum dem Menschen hinter mir nicht direkt den Einkaufswagen aus der Hand trete & ihn zur Seite schubse, hat übrigens was mit Impulskontrolle zu tun. Und die muss man lernen. Wenn ich also aus der Schlangen-Situation nicht rausgehen kann und der hinter mir trotz forschem „bitte mal aufpassen, ja?!“ seinen Abstand nicht verringert, darf ich trotzdem nicht gleich zuschlagen. Ich muss meine Impulse kontrollieren. Auch ein Hund kann & sollte lernen mit gewissen, für ihn unangenehmen, Situationen umzugehen.


Denn manchmal muss man lernen auszuhalten.



379 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Der Kampfhund

Comments


bottom of page